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Jüdisches Museum Berlin
Zwei Jahrtausende Deutsch-Jüdische Geschichte

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Das Museum präsentiert eine Dauerausstellung, die den Besuchern eine Entdeckungsreise durch die deutsch-jüdische Geschichte und Kultur von den frühesten Zeugnissen über das Mittelalter bis in die Gegenwart bieten wird. Themen wie der Beitrag der Juden zur deutschen Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden ebenso dargestellt wie das Alltagsleben der normalen jüdischen Bürger, die Geschichte der Verfolgung, und das Vakuum, das sie hinterlassen hat, das Überleben und der Neubeginn jüdischen Lebens in diesem Land. Architektur : Der zinkverkleidete Libeskind-Bau ist ein ungewöhnliches Bauwerk, das neue Maßstäbe setzt, denn die Beziehung zwischen Museumsinhalt und Architektur ist hier einmalig. Die Architektur, reich in ihrer Symbolkraft, macht deutsch-jüdische Geschichte erlebbar und spricht die Sinne und Gefühle der Menschen an.

Zwei Jahrtausende deutsch-jüdische Geschichte - erzählt in vierzehn Abschnitten:

Das Museum präsentiert eine Dauerausstellung, die den Besuchern eine Entdeckungsreise durch die deutsch-jüdische Geschichte und Kultur von den frühesten Zeugnissen über das Mittelalter bis in die Gegenwart bietet.

I. Die Anfänge
Nach ihrer Vertreibung aus Judäa in alle Welt zerstreut, gelangten Juden als Händler mit den römischen Legionen in das Gebiet des heutigen Deutschland. Das früheste bekannte Zeugnis ihrer Anwesenheit ist ein Erlass des Kaisers Konstantin an den Kölner Magistrat aus dem Jahr 321.

II. Die mittelalterliche Welt von Aschkenas
Die drei bedeutendsten jüdischen Gemeinden im Mittelalter - Speyer, Worms und Mainz - wurden »Schum« (hebr. Knoblauch) genannt, nach den hebräischen Anfangsbuchstaben dieser Städte. Sie waren Zentren jüdischer Gelehrsamkeit in Westeuropa. Christen und Juden lebten friedlich nebeneinander bis die Kreuzfahrer auf ihrem Weg nach Jerusalem tausende Juden ermordeten.

III. Glikl bas Juda
Leib Glikl, eine Händlerin, Unternehmerin und Mutter, berichtete über ihr Leben und ihre Zeit: Auch bekannt unter dem Namen Glückel von Hameln (1646-1724) schrieb sie zwischen 1691 und 1719 ihre Memoiren und hinterließ damit die älteste erhaltene Biographie einer jüdischen Frau. Bertha Pappenheim (1859-1936), die jüdische Frauenrechtlerin, übersetzte die Erinnerungen erstmals ins Deutsche.

IV. Land- und Hofjuden
Nach ihrer Vertreibung aus den großen Städten während des 15. und 16. Jahrhunderts fanden die Juden in den ländlichen Gebieten im Süden und Westen Deutschlands Zuflucht und wurden als Händler zu Mittlern zwischen Stadt und Land. Einige stiegen zu »Hofjuden« auf und finanzierten den Geldbedarf verschwenderischer Herrscher. In dieser Position stets beneidet war ihre Existenz dauernd bedroht.

V. Moses Mendelssohn und die Aufklärung
Moses Mendelssohn, ein armer Talmudschüler aus Dessau, prägte die Kultur seiner Epoche mit. Der weltberühmte Philosoph, dessen Freundschaft mit Gotthold Ephraim Lessing legendär ist, trat in einer Zeit, als die Juden noch keine Bürgerrechte besaßen, für Toleranz unter den Religionen ein. Zu seinem Freundeskreis gehörten viele renommierte Persönlichkeiten.

VI. Tradition und Wandel
Der religiöse jüdische Alltag unterliegt zahlreichen Geboten. So darf man beispielsweise in einem »koscheren Haushalt« Fleischiges und Milchiges nicht zusammen essen. Am Schabbat soll der Mensch nicht arbeiten - also muss das Essen vorher zubereitet und warmgehalten werden. Die jüdischen Religionsgesetze wurden von den Gelehrten immer wieder neu diskutiert, ausgelegt und den veränderten Lebensumständen angepasst.

VII. Im Schoße der Familie
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts spielten religiöse Bräuche und Rituale für viele jüdische Familien eine immer geringere Rolle. Man passte sich der Umweltkultur an, pflegte einen repräsentativen Lebensstil, las Klassiker wie Schiller und Goethe, und versuchte den Kindern eine höhere Schulbildung und das Universitätsstudium zu ermöglichen. Der familiäre Zusammenhalt bildete die Garantie für eine gesicherte Lebensgrundlage.

VIII. Gleiche Pflichten - gleiche Rechte?
Die Bürgerrechte der jüdischen Bevölkerung wurden in den deutschen Ländern von unterschiedlichen Gesetzen bestimmt. In einigen Teilen waren sie Staatsbürger, in anderen noch »Schutzuntertanen«. Juden kämpften für ihre Rechte und errangen sie schließlich auch. Mit der Gründung des Deutschen Reichs 1871 waren sie den übrigen Bürgern gleichgestellt. Trotzdem gab es in vielen Bereichen bis zur Weimarer Republik noch diskriminierende Einschränkungen, wie z.B. beim Zugang zur gehobenen Laufbahn im Staatsdienst und im Militär.

IX. Die Entstehung des modernen Judentums
Mit der Aufklärungsbewegung begann die Suche nach modernen Formen des Judentums. In der Folgezeit wurden Schulen gegründet, in denen auch weltliche Fächer unterrichtet wurden. Im Gottesdienst orientierte man sich an christlichen Vorbildern, die Rabbiner waren nicht mehr nur Talmudgelehrte, sondern hatten an einer Universität studiert und erteilten modernen Religionsunterricht. Das Judentum wurde bewusst als eine lebendige Religion betrachtet, die sich veränderte und weiter entwickelte. Diese Einflüsse wirkten sich auf alle Varianten des religiösen Selbstverständnisses aus: Auf die Reformbewegung wie auf orthodoxe Kreise.

X. Moderne und Urbanität Berlin:
Die grosse Metropole wurde zum Hauptanziehungspunkt für die jüdische Bevölkerung. Hier waren sie führend im Bekleidungshandel, gründeten die ersten palastartigen Warenhäuser wie Wertheim und Tietz. Ullstein und Mosse gehörten zu den Pionieren im modernen Verlagswesen. Arnold Schönberg revolutionierte die klassische Musik, Max Reinhardt schrieb mit seinen Inszenierungen Theatergeschichte, Walter Benjamin war mit seiner Kurzprosasammlung »Einbahnstrasse« wegweisend für eine Theorie der Moderne, und der Maler Max Liebermann wurde zum Präsidenten der Akademie der Künste gewählt.

XI. Ost und West
Das Buch »Der Judenstaat« (1896) von Theodor Herzl (1860-1904), dem Begründer des Zionismus, faszinierte vor allem Teile der jungen Generation, die während des anwachsenden Antisemitismus in Europa nach einer Neuorientierung suchte. Sehnsuchtsvoll blickten einige nach Palästina - dem gelobten Land - und nach Osteuropa, wo man im jüdischen »Schtetl« noch eine intakte jüdische Gemeinschaft vermutete. Beide Bilder waren mehr idealisierter Wunschtraum als Wirklichkeit.

XII. Deutsche Juden - jüdische Deutsche
Auch die deutschen Juden zogen wie die meisten anderen Deutschen voller Enthusiasmus in den Ersten Weltkrieg und wurden vom Vaterland für ihre Dienste mit Orden geehrt. 12.000 jüdische Soldaten ließen ihr Leben. Nach Kriegsende gelang es einem Juden, Walther Rathenau (1867-1922), als Außenminister in eines der höchsten Staatsämter aufzusteigen. Er wurde nach kurzer Amtszeit von Rechtsextremen ermordet. Mit der Machtergreifung durch die Nazis und der Aufhebung der Gleichberechtigung der jüdischen Deutschen endete das seit der Aufklärung bestehende Kapitel einer gemeinsamen deutsch-jüdischen Geschichte.

XIII. Verfolgung - Widerstand - Vernichtung
In ganz Europa wurden mindestens 6 Millionen Juden unter dem Nazi-Regime ermordet, darunter etwa 200.000 aus Deutschland. Auf die Diskriminierungen und Einschränkungen hatte die jüdische Gemeinschaft mit der Einrichtung jüdischer Schulen, dem Ausbau eines Sozialfürsorgenetzes und der Vorbereitung auf die Auswanderung reagiert. Bis zum endgültigen Auswanderungsverbot im Oktober 1941 gelang es etwa der Hälfte der jüdischen Bevölkerung Deutschland zu verlassen.

XIV. Die Gegenwart
Nach dem Zweiten Weltkrieg warteten etwa 250.000 Juden in Lagern für Displaced Persons in Deutschland auf ihre Emigration nach Übersee. Darunter befanden sich fast 50.000 Überlebende aus Konzentrationslagern und über 1500 Berliner Juden, die in Verstecken überleben konnten. Nach einer Übergangszeit bis zur Gründung der Bundesrepublik, der DDR und des Staates Israel, ließen sich etwa 20.000 Juden in Deutschland West und etwa 600 Juden in Deutschland Ost nieder. Heute gibt es etwa 100.000 Juden in der Bundesrepublik Deutschland, von denen etwa 80.000 in den letzten Jahren als Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetuntion gekommen sind. Der zögerliche Weg der Annäherung zwischen Juden und Deutschen wird in diesem letzten Teil der Ausstellung thematisiert.


Allgemeine Informationen zum Jüdischen Museum Berlin

Adresse
Jüdisches Museum Berlin Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
Info: (030) 25993-300 Fax: (030) 25993-409
info@jmberlin.de
fuehrungen@jmberlin.de

Öffnungszeiten
Montag: 10-22 Uhr
Dienstag-Sonntag: 10-20 Uhr
Letzter Einlass für Besucher ist Dienstags bis Sonntags 19 Uhr, Montags 21 Uhr

Schließtage
4.- 5. Oktober 2005 (Rosch ha-Schana)
13. Oktober 2005 (Jom Kippur)

Eintrittspreise
Erwachsene: 5 Euro
Ermäßigt: 2.50 Euro
Kinder bis zum sechsten Lebensjahr: Eintritt frei
Familienticket (zwei Erwachsene, bis zu vier Kinder): 10 Euro

Öffentliche Verkehrsmittel
U1, U6, U15, Hallesches Tor oder U6, Kochstraße
Bus 129 Oranienstr./Lindenstr.
Bus 240 Am Jüdischen Museum
Bus 341 Blücherplatz
Gebührenpflichtige Parkplätze sind vorhanden.

Stadtplan und Lageinformationen



  © Fotos Juedisches Museum

 

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